Wie eine Orgel funktioniert

Am Anfang ist die Luft, auch „Wind“ genannt. Der Wind kommt aus der Windmaschine, das ist so etwas wie ein elektrischer Blasebalg. Wenn es in der Kirche still ist, kann man das Gerät leise zischen hören, aber nur sehr leise, denn meistens ist die Windmaschine im Kirchturm untergebracht.

Die Töne, die man hören kann, kommen aus den Orgelpfeifen. Der Wind saust durch die Pfeife, und ein bestimmter Ton erklingt.

Die Größe einer Orgelpfeife bestimmt die Höhe des Tones - die Größten klingen sehr tief, sie brummen fast so, dass der Boden zu vibrieren scheint, die Kleinsten pfeifen so hoch, dass man sie kaum noch hören kann. Die Höhe der Pfeifen bewegt sich bei kleineren Orgeln schon zwischen wenigen Zentimetern und mehreren Metern.

Durch Material und Bauform der Pfeifen können verschiedenste Klangarten genutzt werden – sanft wie ein Säuseln oder eine Gambe kann die Orgel erklingen, warm wie eine große Flöte, aber auch laut und grell wie Trompeten oder Fanfaren. Wenn alle Register gezogen werden, so nennt man die jeweiligen Stimmen der Orgel, ist es auf jeden Fall sehr laut, und eine große Klangvielfalt ist zu hören.

In dem Schrank hinter dem Spieltisch der Orgel verbirgt sich das Orgelwerk. Zu jedem Ton in einem jeden Register gehört je eine Pfeife. Jede dieser Pfeifen muss mit Wind versorgt werden, damit der Ton erklingen kann. Außerdem braucht es ein Ventil, damit der Wind nur dann in die Pfeife fährt, wenn es gewünscht wird. Damit die verschiedenen Stimmen ausgewählt werden können, bedarf es einer zusätzlichen Mechanik, die dafür sorgt, dass die entsprechenden Pfeifen nur dann Wind bekommen können, wenn die Organistin oder der Organist das will.

Die Organistin, der Organist sitzt am Spieltisch, in dem alle Funktionen zusammengeführt werden. Mit Händen und Füßen wird gespielt – die Füße sorgen meistens für die tiefen Töne, die Hände für die helleren Melodien und Begleitungen. Die Tasten für die Hände an den sogenannten Manualen kommen uns bekannt vor – wir kennen sie von Klavieren oder Keyboards. Links sind die tiefen Töne, nach rechts wird es immer höher. Bei den Pedaltasten ist es nicht anders. Für jede Orgelstimme gibt es einen Registerzug oder –schalter – und je mehr Register gezogen werden, umso mehr Pfeifen erklingen, selbst wenn man nur eine Taste drückt oder tritt.

Das meiste, was an der Orgel für die Musik sorgt, ist unsichtbar. Oft sind sogar die wenigen Pfeifen, die man sehen kann, nur Dekoration (nicht so bei unseren Orgeln). Wenn Sie mehr erfahren oder sehen wollen, sprechen sie die Organistin, den Organisten einfach an!